Hygiene ist im Spital nicht erst seit der Coronavirus-Pandemie einer der wichtigsten Faktoren. Dennoch haben sich der Anspruch und der Stellenwert verändert. Wie sich die Pandemie auf die Arbeit von ISS im Spital auswirkt und welche Trends sich in der Gesundheitsbranche abzeichnen, erzählt Martina Fässler, Senior Business Consultant Healthcare bei ISS.
Senior Business Consultant Healthcare
Als Senior Business Consultant bei ISS berät sie Spitäler, Alters- und Pflegezentren. Fragen der Hygiene sind dabei ein wichtiger Teil. Daneben berät sie Institutionen des Gesundheitswesens im Rahmen von Potenzial- und Betriebsanalysen.
Interview
Mit der Pandemie ist der Stellenwert der Hygiene vor allem in der Öffentlichkeit gestiegen. In den Spitälern waren die Hygieneansprüche schon immer zentral, es gab schon immer Isolationsmassnahmen und Schutzkonzepte. Daher hat sich an den Ansprüchen nichts geändert, allgegenwärtig sind aber die Hygienemassnahmen. Wir sind nonstop mit Maske unterwegs, es gibt mehr Isolationen.
Aus Sicht der Gebäudereinigung sind es nebst den Zonen mit hohen hygenischen Ansprüchen wie OP, Sterilgutversorgung usw. die sogenannten Tastpunkte. Überall, wo Menschen etwas mit den Händen berühren, können Keime verschleppt werden. Das sind Tausende von Kontaktpunkten: Lichtschalter, Türöffner, Aufzugsknöpfe, Türfallen, Handläufe, Stuhllehnen und so weiter – vom Eingang über Lifte und Untersuchungsräume bis hin zu den Patientenzimmern auf der Station. Daher ist es wichtig, ein Schnittstellenverzeichnis zu führen, damit keine Tastpunkte, Geräte oder Flächen bei der Reinigung vergessen gehen. Dieses hilt wiederum bei der Einführung von neuen Mitarbeitenden. Es ist wichtig zu wissen, was andere im Team machen, um das grosse Ganze zu verstehen.
Wir organisieren uns wie eine interne Abteilung eines Spitals. Wir sind mit dabei bei Hygienezirklen, suchen den Austausch mit den Hygieneverantwortlichen, den Stationsleitungen usw. und haben unsere Führungskräfte vor Ort. Sie haben im Spital neben dem anderen Supportpersonal ihr Büro und pflegen den täglichen Austausch. Man arbeitet eng zusammen, was wichtig ist, denn an den Schnitt- und Nahtstellen, die sich auch immer wieder verändern, braucht es genaue Absprachen. Da ist die Nähe hilfreich.
Ja, potenzielle Kunden fragen spezifisch nach unseren Pandemiekonzepten, wie wir die personellen Ressourcen sicherstellen oder wie unser Business Continuity Management aussieht. Wir haben vermehrt Anfragen von Alters- und Pflegeheimen oder von Impfzentren.
Die Gesundheitsbranche ist eben keine Krankheitsbranche mehr. Das heisst: Der Fokus liegt nicht mehr nur auf der Behandlung von Krankheiten und Unfällen, sondern auch auf Gesundheitsförderung und Prävention. Die zunehmende interdisziplinäre Zusammenarbeit bedeutet ausserdem, dass mehr Teams und Personen Schnittstellen miteinander haben. Dadurch sind Institutionen gewachsen und komplexer geworden.
Sie wollen deshalb wissen, ob sie optimal aufgestellt sind. Wir können ihnen in diesem Bereich Hand bieten, da wir nicht nur Dienstleistungen anbieten, sondern in Konzepten denken. Dabei profitieren wir von unserer langjährigen Erfahrung in der Gesundheitsbranche. Wir bieten zum Beispiel eine Potenzialanalyse an. Diese Standortbestimmtung hilft den Entscheidungsträgern, ihre Supportbereiche zu bewerten, zu optimieren und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig haben wir die Instrumente für Schulungen und Qualitätskontrolle. Das heisst: Wir sind in der Lage, einen Weg zu beschreiten, den wir als einen kundenzentrierten Innovationsprozess verstehen.
Ob Sensoren zur Erfassung der Raumbelegung, VR-Brillen für den technischen Unterhalt oder virtuelle Sprachassistenz für den digitalen Empfang – klar ist, die Digitalisierung eröffnet dem FM noch ungeahnte Möglichkeiten. Unser Hauptsitz in Zürich-Altstetten wird nebst dem Arbeitsplatz für mehr als 400 Mitarbeitende auch als Labor für neuste Technologien und Anwendungen genutzt. Unser Ziel ist es, neue Technologien zu testen und Anwendungsfälle zu simulieren.
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