Die Covid-19-Pandemie verändert die Nutzung von Büros und Gebäuden. Dadurch ändern sich auch die Anforderungen an die Gebäudetechnik. Professionelle Antworten auf diese Herausforderungen entwickelt das Technische Gebäudemanagement (TGM) von ISS.
Als sich das neuartige Coronavirus im Frühling 2020 rasch ausbreitete, begab sich ein grosser Teil der Berufstätigen ins Homeoffice. Die Bürogebäude entleerten sich und nur langsam und zeitlich gestaffelt kehrten die Mitarbeitenden im weiteren Verlauf des Jahres wieder an ihren Arbeitsplatz zurück – wenn überhaupt.
Diese neue Situation warf bei den Unternehmen Fragen auf und stellte die Betreiber der Gebäude vor neue Herausforderungen. Abteilungen oder auch ganze Gebäude wurden stillgelegt, andere sind nur noch zum Teil oder zeitweise frequentiert. Kann man auf solchen Flächen nicht den Betrieb der Lüftung reduzieren oder die Heizung ausschalten?
Aber auch dort, wo der Betrieb weiterläuft, entstehen Fragen. Manchenorts arbeiten die Mitarbeitenden weiterhin täglich zusammen, weil Homeoffice ganz einfach nicht praktikabel ist. Wie stellt man da sicher, dass sich das Virus nicht ausbreiten kann? Das Thema Raumklima gewinnt für die Arbeitsplatzsicherheit deutlich an Gewicht.
«Jeder Kunde steht vor einer eigenen Ausgangslage und formuliert seine individuellen Bedürfnisse. Wir analysieren diese und schlagen dafür passende Lösungen vor», erklärt Björn Waizenhöfer, Leiter ISS Excellence Center TGM. Dabei könne sich ISS aufgrund des breit gefächerten Erfahrungsschatzes auf erprobte Standards und Best Practices-Beispiele abstützen, führt er aus.
Interview
Wie sieht das konkret aus? Wird beispielsweise die Belegung eines Gebäudes stark reduziert, weil viele Mitarbeitende von zu Hause aus arbeiten, so kann unter Umständen die Leistung der Lüftung, Heizung und Sanitärinstallation bei ungenutzten Räumen reduziert werden, was zu einer Verringerung der Energie- und Betriebskosten führt. Bei jeder Umstellung der technischen Anlagen wird die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Branchennormen berücksichtigt. Damit hat der Kunde stets die Gewähr, dass die gebotene Sicherheit am Arbeitsplatz eingehalten wird und alle Anlagen gesetzeskonform betrieben werden.
Viele Kunden sind sich nicht bewusst, dass sich die Gewerke oft nicht einfach stilllegen lassen. Eine minimale Beheizung von leer stehenden Flächen, das regelmässige «Spülen» von Trinkwasserleitungen bei stagnierendem also stehendem Wasser sind oft notwendig, um Hygienenormen zu erfüllen und den Wert der Investition zu schützen. Auch wenn Anlagen oder Gebäude teilweise oder zeitweise ganz ausser Betrieb genommen wurden, sind Fachkenntnisse und Fingerspitzengefühl notwendig, um die Gebäudetechnik wieder in Betrieb zu nehmen. Zum Beispiel Lüftungsanlagen, welche schrittweise hochgefahren werden, um den Luftdruck im Gebäude unter Kontrolle zu halten.
Die Beratungskompetenz von ISS stützt sich auf Erfahrungswerte, die aus verschiedenen Quellen stammen. «Wir tauschen uns regelmässig in der ISS Global Engineering Group mit Fachspezialisten und Ingenieuren aus verschiedenen Länderorganisationen aus», hält Björn Waizenhöfer fest. Dabei profitiere man beispielsweise von neuen Erfahrungen und Konzepten oder einer gemeinsam entwickelten Strategie, um nationalen und globalen ISS Kunden, wo ISS Objekte auch länderübergreifend betreut, rasch fundierte Lösungen und Best Practices zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus verfolgen wir stetig wissenschaftliche Studien zu den neusten Forschungen und Entwicklungen im Bereich Raumlufttechnik. So gibt es heute etwa Industrie-Raumluftreiniger, die mit Schwebstofffiltern ausgestattet sind und damit nachweislich zur Reduktion der Aerosolbelastungen in der Luft beitragen. Bevor solche Innovationen beim Kunden eingeführt werden, prüfen wir, ob die Lösung auch den gewünschten Mehrwert liefert.
Auch wenn sich die Pandemiesituation beruhigt, bleiben Flexibilität und Fachwissen für das ISS Excellence Center TGM wichtige Aspekte. «Dann wird sich zeigen, ob sich die Arbeitswelt in der Krise anhaltend verändert hat. Müssen als Folge davon Arbeitsflächen und Gebäude neu gestaltet und die gebäudetechnische Infrastruktur angepasst werden, können wir unsere Kunden mit einem gesamtheitlichen Ansatz beraten», betont Björn Waizenhöfer.
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