Maria Hardegger, Leiterin Reinigung am Inselspital Bern, hat mit ISS den Einsatz im Impfzentrum in Angriff genommen. Sie erzählt, wo die Herausforderungen liegen und wie es in den nächsten Monaten weitergeht.
Leiterin Reinigung am Inselspital Bern
Interview
Ich bin sehr erleichtert. Endlich sehen wir ein Licht am Horizont. Das Virus hat uns bei vielem, das in unserem Leben bis anhin völlig normal war, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit der Impfung, die zum Glück sehr schnell entwickelt war, haben wir nun eine konkrete Option, um die Pandemie zu bekämpfen und somit weitere Todesfälle möglichst zu verhindern.
Der Druck war gross, denn zwischen dem Start der Baumassnahmen bis zur Eröffnung hatten wir nur einen Monat Zeit. Weil das Projekt für alle Beteiligten Neuland war, liess sich der Auftrag an ISS vorerst nicht klar definieren. Eine Grundidee, wie wir die Aufgabe zusammen angehen können, hatten wir zwar schon bald. Danach mussten aber noch zahlreiche Details geklärt werden: beispielsweise die Lichtsteuerung im Zelt, das Schliessmanagement, die erforderlichen Wasseranschlüsse und vieles mehr. Das erforderte viele Entscheidungen in sehr kurzer Zeit. Barbara Duppenthaler, die Leiterin des Projektteams von ISS Healthcare, fasste jeden Abend fein säuberlich zusammen, wo es noch an etwas fehlte, und teilte mir das mit. Ihren Einsatz sowie denjenigen ihrer Kolleginnen Aline Riwar und Brigitte Lüdi erlebte ich als sehr professionell. Sie scheuten auch unter Zeitdruck keinen Aufwand, um den geforderten Hygienestandard zu erfüllen.
Jetzt ist es wichtig, den hohen Standard beizubehalten – auch wenn die ISS Mitarbeitenden wechseln oder einmal in die Ferien fahren oder wenn sich die Infrastruktur verändert, denn auch das kann im Impfzentrum passieren. In der ersten Betriebsphase musste etwa der Entsorgungsraum zugunsten der Vergrösserung des Ruheraums aufgehoben werden und die Sammelcontainer befanden sich plötzlich an einem ganz anderen Ort. Solche Änderungen im laufenden Betrieb bringen ständig neue Informationen mit sich, auf die das ISS Reinigungsteam sofort reagieren muss. Das ist anspruchsvoll und fordert von allen Beteiligten viel Aufmerksamkeit und Flexibilität. Wichtig ist, dass das Know-how durch gezielte Kontrollen erhalten bleibt.
Ich habe die Mitarbeitenden vor dem Impfstart bei einer Schulung getroffen und ein zweites Mal kurz nach der Eröffnung des Zentrums. Das Team arbeitete ruhig, die Mitarbeitenden wissen genau, was sie tun. Eine Fachkraft mit besonderer Verantwortung macht die Schlusskontrollen und kümmert sich um die Bereitstellung des Verbrauchs- und Reinigungsmaterials.
Sie ist effizient. Das mag am Kolonnensystem liegen, bei dem jede Mitarbeitende eine spezifische Tätigkeit ausführt, die nach jeder Durchführung kontrolliert wird. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt. Der Schlüssel zum Erfolg ist aber die Anwendung des ISS Healthcare-Standards. Denn letztlich zählt das Reinigungsresultat und da gab es bis jetzt keine Beanstandungen durch die Betriebsleiterin.
Soweit sind wir zufrieden. Wichtig ist – um es noch einmal zu erwähnen – das hohe Niveau zu halten.
Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Wie entwickelt sich die Pandemie? Wie viel Impfstoff ist wann verfügbar und wie steht es um die Impfbereitschaft der Bevölkerung? All dies beeinflusst den Betrieb im Impfzentrum. Die Impfung der breiten Öffentlichkeit dauert voraussichtlich bis Sommer oder Herbst – da gibt es unterschiedliche Angaben. Möglicherweise müssen wir unsere Betriebszeiten und somit auch die Reinigungszeiten anpassen. Berufstätige Personen können schliesslich nicht um 9 Uhr morgens zur Impfung kommen. Es ist also weiterhin nötig, flexibel auf Änderungen reagieren zu können.
Inselspital Bern, Jeroen Seyffer
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