Es war im Spätsommer 2022, als Ayse, die seit 2011 als Gruppenleiterin/Allrounderin für ISS tätig ist, erfuhr, dass ihr Vater an Krebs erkrankt ist. Kurz darauf flog die gebürtige Türkin in ihr Heimatland, um ihm während der Chemotherapie beizustehen. Als sie wieder zurück in der Schweiz war, fühlte sich die damals 35-Jährige nicht gut, doch sie schenkte dem Ganzen wenig Beachtung und führte die Beschwerden auf Stress zurück.
Als sich die Symptome, wie beispielsweise eine geschwollene Zunge, nach einigen Tagen nicht besserten, suchte Ayse einen Arzt auf und erhielt nach einer Computertomografie und Biopsie die erschütternde Diagnose: Krebs.
Die folgenden Monate waren eine Achterbahnfahrt der Behandlungen und der Hoffnung. Ayse stellte sich tapfer den Herausforderungen von Chemo- und Strahlentherapie, auch wenn ihr Körper schwach war und ihr Gehirn von der Behandlung beeinträchtigt wurde. Bis heute leidet Ayse unter Konzentrationsschwäche und auch ihre Sprachfähigkeit ist beeinträchtigt.
Doch inmitten des Leidens gab es auch einen Lichtblick: die bedingungslose Liebe ihrer Familie und die Unterstützung ihrer Kolleg:innen bei ISS.
Aufgeben war zu keinem Zeitpunkt eine Option für Ayse, da sie als Mutter von zwei Kindern (16 und 18 Jahre alt) entschlossen war, für sie weiterzukämpfen. Anstatt sich zu fragen: «Warum ich?», sieht Ayse ihre Erkrankung als eine Prüfung des Schicksals an, die sie mittlerweile bestanden hat, denn der Krebs hat sich zurückgebildet. Wie auch bei ihrem Vater.
Auf die Frage, woher Ayse die Kraft nimmt, so positiv und motiviert zu sein, antwortet sie:
«Ich habe grosses Glück, bei ISS zu arbeiten. Meine Kolleginnen und Kollegen – Marcel, Bojana, Vjollca, Ali, Roger, Emine und Ilaria – erkundigten sich oft nach mir, schrieben mir Nachrichten, besuchten mich oder schickten Blumen. Diese Unterstützung war für mich sehr wichtig und motivierte mich, möglichst schnell wieder gesund zu werden und ins Team zurückzukehren.»
Trotz ihrer Krankheit setzte Ayse alles daran, ihre Ausbildung als Gebäudereinigerin fortzusetzen, die sie auf Anregung ihres Vorgesetzten, Marcel Hollenstein, vor ihrer Erkrankung begonnen hatte. Ihre ersten Prüfungen bestand sie mit Bravour und freut sich, jetzt wieder einen Tag in der Woche in die Berufsschule gehen zu können und ihre Ausbildung weiterzuführen.
Ayse muss weiterhin Medikamente für ihr Immunsystem nehmen und hat noch einige Behandlungen vor sich, aber sie ist zuversichtlich, dass sie weiterhin auf dem Weg der Besserung ist und sich bald wieder vollständig erholt hat.
Seit Mitte Mai 2024 ist sie mit einem 30 %-Pensum wieder bei ISS im Einsatz und kehrt Schritt für Schritt in den Alltag zurück. Sie geniesst ihr neues Leben voller Lebensfreude und Dankbarkeit und möchte allen Kolleg:innen, die mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen haben oder eine schwierige Zeit erleben, sagen: «Bleibt bitte positiv, gebt nicht auf, und denkt daran: Wenn ich das geschafft habe, schafft ihr das auch.»
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