Grünflächen und Pflanzen sind heute fester Bestandteil bei der Gestaltung von Arbeitsräumen und Geschäftsliegenschaften. Damit das Grün die gewünschte Wirkung erzielt, braucht es eine professionelle Führung. Diese Rolle nimmt in der Region Nord/Süd Oliever Meyer als Leiter Competence Center Garten ein. Der Experte vereint profundes Wissen von Zierpflanzen bis zur Naturwiese.
«Grün folgt immer einem Trend», sagt Oliever Meyer, Leiter Competence Center Garten für die Region Nord/Süd. «Bei Gartenanlagen erkennt man an der Bepflanzung, in welchem Jahrzehnt sie erstellt wurden – je nachdem, was gerade Trend war.» Im Zuge des Klimawandels haben Grünflächen und Pflanzen bei Geschäftsimmobilien eine neue Bedeutung erhalten. Dienten Grünanlagen früher hauptsächlich dazu, das Erscheinungsbild einer Liegenschaft zu verschönern, investieren Unternehmen heute in naturnahe Grünanlagen mit dem Zweck, Artenvielfalt, Biodiversität und Raumklima zu verbessern. Das stellt auch die ISS Gärtner:innen vor neue Fragestellungen: Wie gestaltet und pflegt man zukunftsfähige Grünflächen? Welche Pflanzen vertragen Hitze? Welche Düngemittel sind nachhaltiger?
Mit Oliever Meyer hat ISS einen Gartenprofi, der alle Facetten der Bewirtschaftung von Grünanlagen und Pflanzen kennt. Nach der Ausbildung zum Blumen- und Zierpflanzengärtner wechselte er in den Landschaftsbau, machte das Meisterdiplom und arbeitete zwölf Jahre in Eigenregie. 2012 übernahm er die Leitung der Gründienste für das Mandat eines Grossunternehmens. Dazu gehört die Innenbegrünung der Bürogebäude, 18 Hektaren Grünfläche, 5 Hektaren Gründächer sowie über 20 Hektaren Schwarz- und Kiesflächen. Die Grünanlage wurde durch namhafte Landschaftsarchitekten erstellt und wird bis heute regelmässig auditiert. Seit elf Jahren betreut und entwickelt Oliever Meyer gemeinsam mit dem Kunden und seinem Team die Anlage mit Erfolg. «Wir haben den Park über die Jahre hinweg auf mehr Biodiversität umgestellt. Obwohl wir heute auch Naturwiesen und regionale Pflanzen haben, muss das Erscheinungsbild intakt bleiben», stellt er fest. Seine Passion für das Grün bringt Oliever Meyer nun im neu geschaffenen Competence Center Garten in der Region Nord/Süd ein. «Ich bin immer offen für Neues in meinem Sektor und gebe dieses Wissen gerne weiter.»
Das Competence Center Garten fungiert als mandatsübergreifende ISS Fachstelle. ISS Verantwortliche für Aussen- und Innenbegrünung können sich bei Fragen zum Thema Pflanzenkrankheiten oder bei notwendiger Ersatzbepflanzung direkt und unkompliziert Fachauskunft und Hilfe holen. Somit wird das Know-how der Gründienste breit in die Mandate getragen, ein einheitlicher Standard geschaffen und gleichzeitig die Mitarbeitenden vor Ort weitergebildet. Unsere Kunden und unsere internen ISS Verantwortlichen schätzen hierbei den einfachen Prozess und die schnelle Reaktionszeit, mit der Fragen beantwortet werden.
«Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist die fachgerechte Pflege der Pflanzen und Anlagen über das ganze Jahr», sagt Oliever Meyer. Hochbetrieb herrscht für die ISS Teams im Frühjahr. Wenn die Natur explosionsartig erwacht, müssen Rasenflächen gemäht, Rabatte und Beete bepflanzt werden. Darüber hinaus kümmert sich ISS auch um Gartenmobiliar. «Alleine in einem regionalen Mandat bestücken wir verschiedene Aussenareale mit insgesamt 2’000 Gartenmöbeln.» Im Herbst wird das Mobiliar gereinigt und eingelagert und die mediterranen Pflanzen gehen ins Winterquartier. Verändert hat sich die Arbeit in den Sommermonaten. Durch die längeren Hitzeperioden gelangen die Bewässerungsanlagen teils an die Kapazitätsgrenze und ISS bewässert zusätzlich manuell mit dem Wasserschlauch oder dem Zisternenfahrzeug.
Neben den Aussenarealen übernimmt ISS auch alle Aufgaben rund um die Innenbegrünung. Hat der Kunde den Wunsch, einen Raum oder eine Fläche zu begrünen, beurteilt ISS Platz- und Lichtverhältnisse, unterbreitet Vorschläge, beschafft Pflanzen, Gefässe, Substrate und kümmert sich um die Raumplatzierung und Pflege. In grossen Bürogebäuden umfasst die Innenbegrünung schon mal mehrere Hundert unterschiedliche Pflanzengefässe, die registriert, angeschrieben und gepflegt werden. «Diese Vielfalt an Aufgaben erfordert einerseits eine präzise Planung sowie kompetente Fachkräfte,» sagt Oliever Meyer. «ISS hat beides und kann das gesamte Leistungsspektrum von der Beratung, Planung und Gestaltung bis hin zum Unterhalt abdecken.
Den Klimawandel spürt man bei den ISS Gründiensten unmittelbar. Die Jahreszeiten verändern sich, es gibt mehr Hitze, weniger Niederschläge. Das konventionelle Grün funktioniert ohne entsprechende Bewässerung nicht mehr. Das bedeutet, dass man etwa zwei- bis dreimal pro Woche manuell giessen muss. Trotz allem leidet das Grün im Vergleich zu vor zehn oder zwanzig Jahren erheblich. Alles, was man an zusätzlichen Leistungen erbringen muss, kostet auch Geld. Oliever Meyer: «Kunden suchen vermehrt nach Artenvielfalt und Biodiversität sowie nach nachhaltigem Grün. Gleichzeitig gibt es einen gewissen Spardruck. Wo möglich setzen wir im Aussenbereich auf natürliche, heimische Bepflanzungen. Darüber hinaus nutzen wir fachübergreifende Synergien im FM-Mandat. Zum Beispiel hilft der Hauswart oder das Reiningungspersonal vor Ort aus, um bei starkem Wind das Laub in Eingangsbereichen zu entfernen.»
Auch das Thema Schädlinge verlangt mehr Aufmerksamkeit. «Es gab vor einiger Zeit einen Befall ennet der Grenze. Ein Holzschädling hatte sich in Holzpaletten aus Asien eingenistet und wurde zur Gefahr für den Baumbestand», erinnert sich Oliever Meyer. «Obwohl die von ISS betreute Anlage ausserhalb der Gefahrenzone war, initiierte ich, dass Spürhunde periodisch alle Bäume abschnüffelten.» Seit rund einem Jahr ist der Befall in der Region ausgemerzt und die Kontrollen sind nicht mehr nötig. «Durch die gute Zusammenarbeit mit dem regionalen Pflanzenschutzdienst sind wir beim Thema Schädlinge und Krankheiten auf dem neuesten Wissensstand und können Präventionsmassnahmen frühzeitig einplanen», sagt Meyer.
So unterschiedlich wie die Immobilien, so sind auch die Grünanlagen, die ISS bewirtschaftet. Mehrheitlich werden diese von den Architekten bereits beim Bau konzipiert, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen. «Eine Grünanlage lebt vom Gärtner, der sie betreut. Der Gärtner sagt, in welche Richtung es geht», ist Oliever Meyer überzeugt. Das sind manchmal subtile Eingriffe, die aber gemacht werden müssen. Ein Garten braucht Führung. Auch eine Wildblumenwiese braucht Führung. Bedeutet zweimal pro Jahr zum richtigen Zeitpunkt mähen und abführen. Man kann die Wiese nicht sich selbst überlassen, sonst übernehmen die konkurrenzstärkeren Gräser überhand und verändern das Gesamtbild. Jedes Grün braucht Führung. «Dafür sind wir da, um korrigierend einzugreifen und mit einem gewissen Weitblick Massnahmen zu initiieren, die dann in der Zukunft den Effekt bringen, den man sich vorgestellt hat.»
Grossen Wert legt ISS auf Nachhaltigkeit. Beim Equipment investiert ISS in Elektrofahrzeuge und elektrisch angetriebene Geräte, die weniger Schadstoffe an die Umwelt abgeben und geräuscharmer arbeiten, wie Mähroboter, Laubblasgeräte und Heckenscheren. Auch fördert ISS den naturfreundlichen Gartenbau – unter anderem indem im Herbst das Laub nicht maschinell weggeräumt wird, sondern als sogenannter Dauerhumus in den Rabatten verbleibt und daraus wieder Gartenerde entsteht. Grünabfälle werden zur Entsorgung der Grünkompostierung zugeführt. Zudem verzichtet ISS auf Torfprodukte, verwendet stattdessen heimische, nachhaltige Substrate. Kunststoffummantelte Langzeitdünger werden durch nachhaltige Produkte ebenfalls ersetzt.
Leiter Competence Center Garten
Oliever Meyer startete seine Karriere bei ISS 2013. Er leitet seit mehr als zehn Jahren die Gründienste für einen Grosskunden von ISS. Der gebürtige Deutsche ist gelernter Blumen- und Zierpflanzengärtner, hat einen Meisterabschluss und vor kurzem die Zusatzausbildung als Baumkontrolleur absolviert. Er bringt mehr als 40 Jahre praktische Erfahrung in verschiedenen Funktionen in den Bereichen Innen- und Aussenbegrünung sowie dem Landschaftsbau mit.
Interview
Meine Passion lebe ich auch im Privaten weiter. Garten ist immer experimentieren. Ich war in jungen Jahren Hausgärtner bei einer Engländerin. Sie sagte, wenn etwas nicht funktioniert, dann gebt ihr Deutschen sofort auf. Ein Engländer probiert es im Minimum dreimal mit derselben Pflanze am selben Ort, wenn es dann nicht funktioniert, dann muss auch er sich eingestehen, dass eine andere Pflanze wohl passender wäre.
Vor einigen Jahren gehörte der Rasenroboter zur digitalen Innovation. Die Idee war, den Rasenroboter auf grossen Flächen einzusetzen und die Mitarbeitenden vom Rasenmähen zu entlasten. In der Praxis zeigte sich aber, dass die Roboter im Gartenmobiliar oder zum Beispiel wegen Fruchtfall bei Apfelbäumen stecken blieben. Die Mitarbeitenden mussten den Roboter suchen, befreien und wieder neu starten. Das macht die Zeitersparnis teilweise wieder zunichte.
Ich kenne sauber geschnittene Gärten wie auch den Naturgarten. Persönlich ziehe ich natürliche Gärten vor, in denen der Gärtner korrigierend eingreift, aber den Garten auch sich selbst gestalten lässt. Ich kann auch mit einem sauber geschnitten Garten arbeiten, aber es ist nicht mein persönlicher Stil. Ich bevorzuge korrigierte Natur.
Umweltschonend arbeiten
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